Anacamptis morio (Kleines Knabenkraut)

Orchis morio (L.)
Heute Anacamptis morio (L.) R. M. BATEMAN, A. M. PRIDGEON M. W. CHASE kam in Hamburg an einem Standort in Flottbek vor.

Der Herbarbeleg stammt aus der Sammlung von J. J. Meyer und ist datiert auf das Jahr 1815.
Als Fundort ist Flottbeck (Flottbek) angegeben.
Vermutlich ist das Foto, das ich im Jahr 2009 von einer Orchis morio an einem angesalbten (fremd eingebrachten) Wuchsort in Hamburg aufgenommen habe, der letzte Beweis, dass sie einmal in Hamburg, wenn auch in diesem Fall angesalbt, vorkam.

Friedrich Christian LABAN (1826–1903) berichtet 1877 in seinem Werk „Flora der Umgegend von Hamburg, Altona und Harburg“, dass er in den letzten zwanzig Jahren am Fundort Flottbek keine Orchis morio mehr gefunden hat.

Paul JUNGE (1881–1919) bestätigt 1909 in seinem Werk „Schul- und Exkursionsflora von Hamburg-Altona-Harburg und Umgegend“, dass der Fundort Flottbek nicht mehr existiert.

Orchis morio L. wurde vom schwedischen Botaniker Karl von LINNÉ 1753 in:
Species Plantarum 2: 940 erstbeschrieben.

1997 wurde sie von den englischen/amerikanischen Botanikern Richard M. BATEMAN, Alec Melton PRIDGEON und Mark Wayne CHASE in:
Lindleyana; Scientific Journal of the American Orchid Society. West Palm Beach 12(3): 120 in die Gattung Anacamptis RICH. überführt.

Etymologie:
Der Gattungsname Anacamptis = griechisch und bedeutet so viel wie umbiegen.
Der Artenname morio = griechisch für Narr bezieht sich auf die bunte, grün gestreifte Blüte (BAUMANN 2005: 236, 596).

Literatur:
ARBEITSKREISE HEIMISCHE ORCHIDEEN (Hrsg.) (2005). Die Orchideen Deutschlands.

Foto: H. J. Plezia
Herbarbeleg: Herbarium, Universität Hamburg, HBG-525414

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